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Gefängnisse in den Philippinen

 

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PREDA in Olongapo.
Preda wurde 1974 vom irischen Priester Shay Cullen und dem philippinischen Ehepaar Hermosa gegründet. Sie machten es sich zur Aufgabe, sexuell missbrauchten Mädchen Therapie, neue Heimat und somit Zukunftsperspektive zu geben und Minderjährige aus den Gefängnissen zu befreien. Diese außerordentliche und überaus wichtige Menschenrechtsarbeit verlangt besondere Anstrengungen.
Wir haben sie gesehen, die unerträglichen menschenunwürdigen Zustände in den Gefängnissen. Auf kleinste, engste und in stickigsten Räumen (30 qm, 77 Personen!!!) sind Männer oft mit Frauen und sogar Jugendlichen inhaftiert. Die Menschen lagern hier auf dem blanken Betonboden, haben nicht mal Platz sich auszustrecken oder hinzulegen. Zu Essen und Trinken hat nur wer Besuch bekommt da keine öffentlichen Gelder zur Verfügung stehen. Die hygienischen Verhältnisse sind unter aller Würde. 1 sogenannte Toilette (Loch im Boden) und 1 Waschbecken für Alle! Diese Situation ist menschenverachtend und entwürdigend. Bei unserem Gespräch mit dem Deutschen Botschafter in Manila haben wir ihm den Besuch eines solchen Gefängnissen dringend nahegelegt.
Eine Sozialarbeiterin von Preda kümmert sich um die Befreiung der Jugendlichen aus diesen Anstalten. Die Finanzierung dieser überaus wichtigen Arbeit wird unterstützt von Misereor, Tatort Straßenkinder der Welt e.V. und DWP Ravensburg, unter anderem durch den Verkauf fair gehandelter Mangoprodukte von Ureinwohnergruppen. 1 ausgewachsener Mangobaum deckt die Schulkosten für 2 Kinder für 1 ganzes Jahr.

Leere Kartons werden sofort in Beschlag genommen, auf denen lässt es sich gut liegen wenn man sonst auf dem nackten Beton liegt!!

Ironie, dass 1 Woche später bei uns in den Zeitungen steht:
Zelle zu klein, notfalls Freilassung.
Beschluss Bundesverfassungsgericht, es verstößt gegen die Menschenwürde, wenn mehrere Gefangene in einer kleinen Zelle ohne abgetrennte Toilette (Sichtschutzwand ist zu wenig) untergebracht werden. Im Falle dieser menschenunwürdigen Haftbedingungen muss notfalls auf die Durchsetzung des Strafanspruchs verzichtet werden. Es besteht Anspruch auf Geldentschädigung!!! Als Mindestfläche nannte das Gericht 6 – 7 qm pro Gefangenen!!!

Wir besuchen auch ein Heim, eine Aufbewahrungsstation für Mädchen. 12 teilen sich einen Raum, sie haben wenigstens Betten, die Buben schlafen auf Matten auf dem Boden. Unterricht oder sonstige Förderung findet nicht statt. Manchmal gibt es ein paar Aktivitäten mit Sozialarbeiterinnen. Die Räume sind alles andere als heimelig. Es ist nicht zu glauben, aber hier sind Jugendliche, die einen Menschen auf dem Gewissen haben, Drogen- oder kleine Diebstähle, aber auch solche, die einfach von ihren Eltern verlassen wurden, wie die erst 9jährige Andrea. Keine Möglichkeit, Kinder und Jugendliche differenziert unterzubringen und zu fördern.
Zumindest die Mädchen haben hier noch Träume: Sie möchten Stewardess, Lehrerin oder Krankenschwester werden.
Wir würden diesen aufgeschlossenen und trotz allem fröhlichen Kindern wirklich wünschen, dass ihre Träume wahr werden und sich für sie eine Tür vom Schatten ins Licht auftut.

Es gibt noch viel zu tun

     

Bildergalerie "Gefängnisse in den Philippinen"

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